Pater noster, qui es in Bozen und in Rom, Dein Wille geschehe im Baugewerbe, im Moment nur auf Erden. Gib uns unser tägliches Geld zum Investieren, Konsumieren, Fremdenverkehrsgebiete erfinden, Straßen zu verbreiten, Lifte zu verbinden. Zum Schwemmalm-Riedprojekte und Kojawiesen genehmigen. Zum Bauen – größer, länger, breiter, höher. Zum Menschen kaufen und Rehe erschießen. Zum aufbrauchen Deiner (und somit unserer) letzten Reserven. Panem nostrum quotidianum: Wir unterwerfen uns die Natur.
Mehr Wagen und weniger sparen. Versorge uns also bitte auch gleich mit unseren täglichen Dosis Optimismus.
Erlöse uns, oh Landesvater, von demjenigen Bösen, der nicht hier geboren wurde; laß nur für uns den Rubel rollen. Denn Südtirol und die echten Südtiroler sind das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.
Salve, pater, Landesvater misericordiae, der Du bist (fast) im Himmel, bald geheiligt werde Dein Name, Dein Wille geschehe immer und überall.
Sprich nur ein Wort mit Rom und laß uns Wirte, Handwerker und Bauern bauen. Gloria Berlusca et Durni et in saècula saèculorum. Amen et Halleluja und eine kleine Frage: Quo vadiz new humanity?
michil costa, Die Neue Südtiroler Tageszeitung – Nr. 53, 18. März 2009