Auf dem Weg zur Antersasc-Alm im Naturpark Puez Geisler darf weiterhin nicht gearbeitet werden.

Am Verwaltungsgericht in Bozen wurde der Baustopp am heutigen Dienstag verlängert. Am 24. August 2010 hatte das Verwaltungsgericht die Arbeiten mit einer Dringlichkeitsverfügung ausgesetzt. Am heutigen Dienstag musste das Gericht über das weitere Vorgehen entscheiden.

Laut dem Landespresseamt ist der verlängerte Baustopp das Ergebnis einer Einigung zwischen dem Land und dem World Wildlife Fund (WWF).

Beide Parteien hätten sich am heutigen Dienstag vor dem Verwaltungsgericht darauf verständigt, dass das Land die Arbeiten zur Fertigstellung des Traktorwegs vorerst auf Eis lege, während die Arbeiten zur Errichtung der Kanalisation abgeschlossen werden können.

Der vom Land angebotene Baustopp werde vorerst bis zur Hauptverhandlung gelten, die voraussichtlich im Frühjahr stattfinden werde, so das LPA.

In der Zwischenzeit wird die Forstbehörde des Landes das Projekt zum Bau eines Traktorwegs zur Antersasc-Alm noch einmal eingehend überprüfen und – wo möglich – auch Alternativen ausloten.

So geht es etwa um den Verlauf der Trasse, der – laut Landeshauptmann Luis Durnwalder – nicht unbedingt am Hang verlaufen müsse, sondern, sofern dies machbar und sinnvoll erscheint, auch in den Talgrund verlegt werden könne.

Hintergrund: Antersasc

Der World Wildlife Fund (WWF) hatte beim Verwaltungsgericht Rekurs gegen den Bau der Straße eingereicht.

De facto ruhen die Arbeiten allerdings schon seit Anfang August. Bisher wurde nur der erste Teil des Weges bis zum „Plan de Locia“ fertiggestellt.

Der Bau der Almstraße auf die Antersasc-Alm war Anfang August in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.

Befürworter sehen in der Straße die einzige Möglichkeit zur Erhaltung und Pflege der Alm und zur Bewirtschaftung des Waldes.

Die Gegner befürchten die Zerstörung des sensiblen Gebietes. Umweltschützer hatten einen Protestmarsch organisiert, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.

Der Südtiroler Dachverband für Natur- und Umweltschutz hatte die UNESCO-Kommission in Rom informiert, daraufhin zog der WWF vors Verwaltungsgericht.

Südtirol online, 14. September 2010