Lange ließ sie nicht auf sich warten, die vom Landeshauptmann am Montag nachdrücklich erbetene Stellungnahme der Gemeinden zur Problematik der Pass-Straßen, speziell des Grödner Joches. Grödens Gemeinden haben ein fertiges Konzept und stellen es nun vor.
„Die Grödner Gemeinden sind sich einig, dass etwas unternommen werden muss. Die Situation so beizubehalten, wie sie ist, wäre nicht zukunftsweisend und unverantwortlich.”
In diesem Sinne hat die Gemeinde Wolkenstein eine Gruppe von Fachleuten beauftragt, ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept auszuarbeiten, welches die Grundlage für zukünftige Entscheidungen in Sachen Passstraßen bilden soll“, schreiben die drei Bürgermeister. Welche sind also konkret die Eckpunkte? Man ist sich sich einig, dass die Maut in der bis heute angedachten Form (fünf Euro Mautgebühr) keine Ideallösung darstellt. Es sind zudem Bedenken zum sogenannten Zeitfenster aufgekommen. Langfristig soll eine Kombination beider Maßnahmen die Ideallösung darstellen. Konkret könnte man in einem Zeitfenster ein Kontingent fixieren. Im Kontingent würde man eine maximale Anzahl von Durchfahrten festlegen. Das bedeutet: Ist das Kontingent ausgeschöpft, gibt es keine Durchfahrt mehr. Die Grödner Bürgermeister sind überzeugt, dass nur diese Maßnahme eine effektive Verkehrsberuhigung zur Folge haben wird. Eine Maut würde keine wesentlichen Änderungen mit sich führen. Das Zeitfenster (z. B. von 10 bis 17 Uhr) würde das Verkehrsaufkommen auf andere Uhrzeiten verschieben mit der Folge, dass das Ziel Verkehrsberuhigung nicht erreicht werden kann. Im Sommer dieses Jahres sollen weitere Zählungen durchgeführt werden, welche zur Definierung des maximal zulässigen Kontingents dienen sollen. Man ist überzeugt, dass die Zusammenlegung dieser Maßnahmen die gewünschten Resultate einbringen wird. Die Lösung sollte also eine variable Maut in einem Zeitfenster sein, welche durch ein Kontingent geregelt wird. Dieser Ansatz ist viel einfacher als er klingt, zumal er der einfachen Richtlinie ,Auslastung statt Überlastung’ folgt! Auch Motorräder und Autobusse müssen vom Fahrzeuge-Kontingent erfasst sein.“ Dann schreiben die Gemeinden, dass das Problem lediglich im Sommer und an den Winter-Wochenenden akut sei, daher könnte die Regelung auf „Stoßzeiten“ beschränkt sein. Es habe wenig Sinn, im Mai oder November den Verkehr einzuschränken. Weiter schreiben die Gemeinden: „Parallel zu diesen Maßnahmen müssen die Liftverbindungen ausgebaut werden. Wer die Aufstiegsanlagen nutzen will, muss diese auch nutzen können. Zudem muss der öffentliche Zubringerdienst effizienter gestaltet werden. Sicher darf man nicht von einer Verbesserung der Infrastrukturen direkt auf den Pässen absehen. Es sollten unterirdische Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Auch die bestehenden Betriebe sollten nachhaltig planen.“ Bis zur Einführung dieses neuen Konzeptes möchten die Gemeinden unbedingt im Sommer 2012 eine Testphase einführen. Genauer möchte man die Folgen der Einführung des Zeitfensters besser analysieren. Dieses Zeitfenster sollte noch relativ klein sein (von 10 bis 15 Uhr), da man die Auswirkung des Rückstaus erst in Griff bekommen muss. Dieses Zeitfenster sollte jeweils am Donnerstag jeder Woche von Juni bis September angewendet werden. Abschließend meinen die Bürgermeister, man werde in den drei Grödner Gemeinden „nachhaltige und befriedigende Lösungen für die hier lebende Bevölkerung und die hier weilenden Gäste“ suchen.