Vor einigen Tagen durfte ich in Venedig Seine Heiligkeit den XIV. Dalai Lama treffen.
Venedigs Bürgermeister Massimo Cacciari hielt sich im Gespräch länger bei einem sanskritisch-tibetanischen Wort auf, das in der buddhistischen Religion besonders wichtig ist. Man könnte es mit „Erbarmen” übersetzen, also dem Ergebnis einer Meditation, des Studierens, der Askese, die Früchte eines Kampfes gegen die Illusionen, denn „die Illusion Nummer eins ist unser Ich, der Egoismus, der uns beherrsch. Ein fundamentaler Irrtum, von dem wir uns befreien müssen.” Der geistige Führer Tibets dagegen sprach von den Werten des Menschens, vom Verständnis zwischen den Religionen und seinem Tibet. Unsere tibetanischen Freunde werden massakriert.
Wir haben die Verpflichtung, sie zu unterstützen. Sie brauchen uns. Ich bitte Sie: Lasst uns ihnen helfen! Tashi delekt! (ein tibetanischer Glückwunsch)
michil costa, Südtiroler Tageszeitung vom 18. Februar 2009