„Ich bin baff“, sagt dazu der Bürgermeister von Corvara, Robert Rottanara. Er verstehe nicht, wie jemand auf die Idee komme, die Dolomitenpässe zu sperren. Da entstünde ja das komplette Chaos. Zwei Stunden Sperre in der Mittagszeit findet Rottanara nicht realistisch, das würde nur noch mehr Stau produzieren. Und überhaupt: „Eine Sprachgruppe ihrer Verbindungsstraße berauben: Entschuldigung bitte, wo sind wir denn?!“ „
Studien belegen, dass die Einführung der Maut noch mehr Touristen anlocken würde – was Geld kostet, muss auch sehenswert sein, so der Hintergedanke. (…)
Michil Costa ist Inhaber des Hotels „La Perla“ in Corvara. Als Grüner kämpft er schon seit Langem für eine Verminderung des Verkehrsaufkommens in den Dolomiten. „Wir reden jetzt schon jahrelang, aber es kommt nichts heraus. Wir sollten einfach einmal etwas ausprobieren. Dann können wir entscheiden, was wir tun sollen.“ Die Maut hält er für eine „Schnapsidee“. Das Ziel sei doch, die Motorräder, Autos und vor allem den Lärm wegzubekommen. „Die Maut ist eine blöde Idee. Sie wäre nur gut, wenn wir viel Geld machen wollten.“ Aber darum gehe es ja nicht, sagt der Hotelier. „Wir müssen auf alle Fälle etwas unternehmen!“
Sein Vorschlag: Im nächsten Sommer könnten die Pässe probeweise zu Mittag für zwei Stunden geschlossen werden. In diesen zwei Stunden sollen Lifte und Shuttlebusse das Motorrad und Auto ersetzen. Nach dem Sommer könnte das Ergebnis evaluiert und eine Entscheidung getroffen werden. (…)
Mara Mantinger, ff, No. 34/2013
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